Pixel, Pinsel und die „Glühwürmchen“

Elke Buschmann in Schloss Eulenroich mit farbenfroher Vernissage und Salonorchester

Von Angelika Rheindorf

Rösrath. Es die Mischung aus Fotografie und Malerei, die ihre Bilder dreidimensional erscheinen lässt. Eine besondere Collagetechnik, die bedingt verändert. Und genau das ist auch das theme der Rösratherin Elke Buschmann: Verfremdung der Natur mittels kräftiger Farben.

Buschmanns Geheimnis ist nicht zuletzt die Schere.

Sie malt, fotografiert, schneidet aus, klebt es auf das Gemälde, malt erneut, fotografiert wieder, projiziert das ganze noch mal auf Leinwand und überlässt Pinsel und Farben das Schlusswort.

Sie bedeckt das Spiegelbild der Bäume im Wasser mit ihrer ganz speziellen Wahrnehmung von Laub, gibt den Wald eine mystische-geheimnisvoll moosbedeckte Oberfläche und befördert den Kölner Dom Spin ein sprudelndes Wasserglas. Angehaucht sind die Werke gelegentlich von dem Impressionen der Rösrather Künstlerin Mary Baumeister, die mit optischen Linsen arbeitet.

26 Werke Havel im Obergeschoss von Schloss Eulenbroich Platz gefunden, teils auf Leinwand, teils auf Acrylglas.

Blütenbilder „baumeln“ in einem improvisieren Ausstellungsraum und demonstrieren ihre Eignung etwa für einen Garten, in dem sie ihren neuen Platz finden könnten.

In den Ausstellungsräumen sind teilweise Fotografien in Vorher-Nachher-Betrachtung als Doppel-Kunstwerk gegenüber gestellt. Das Bühnenbild des 2. Aktes aus der Wagner Oper „Parsifal“ – Klingsors Zaubergarten – sei Namensgeber ihrer oft sehr großen Leinwandwerke genannt „Klingsors Zauberg-ART-en“. Wagner ist ihr Lieblingskomponist und der Weg der Künstlerin führt gern auch zu den Festspielen nach Bayreuth.

Begonnen hat diese Form der künstlerischen Arbeit mit dem Auftrag einer Riesencollage für das Kölner Jazzlokal „Em Streckstrump“.

Kennengelernt haben sich Elke Buschmann und Ingrid Ittel Fernau, die Vorsitzende des Kulturvereins Schloss Eulenbroichm, bei einem Auftritt im Kölner Senftöpchen.

2013 erhielt die Rösrather Künstlerin den Dr. Rembold Kunstpreis für ihr Bild „The tree of life“.

Die Ausstellung ist im Schloss noch bis Anfang August zu besichtigen. Das Gemälde „LSD Psychedelisch“ (Waldweben), eine fotografische Malerei in Pastell-Ölkreide, wurde noch während der Vernissage verkauft.

Elke Buschmann hat Musik und Kunst studiert. Sie sagt: „Ich mache einfach beides“, und stehe seit 1990 auch mit dem Salonorchester „Glühwürmchen“ auf der Bühne.

Bei dem an die Vernissage anschließenden Konzert im Bergischen Saal trat sie, zusammen mit Joanna Becker, Marion Preus, Iris Lamouyette, Ricardo Balloni am Piano, Max Schaaf mit dem Kontrabass und Michael Buschmann am Schlagzeug auf.

Das Programm gibt sich im Stil der 20er Jahre, voll sprechender Mimik und verwandlungsstark, frisch, frech und frivol.

Buschmann: „Das Orchester ist meine Leidenschaft, es erhält der Jugend die Zeit.“

Unter den Gästen auch „Bläck Fööss“-Miglied Bummel Lückenrath. Er verriet: „Ich bin ein Freund der Buschmann Musik und auch gerne in Papa Joe’s Jazzlokal „Em Streckstrump“ zu Gast“. „Papa Joe“ ist der Schwiegerpapa von Elke Buschmann, womit sich der musikalische Kreis schließt.