Fantastisches in expressiver Farbigkeit

Die Benefiz-Auktion „Kunst tut gut“ bietet geringere Einstiegspreise und kleinere Formate

von Thomas Rausch

Bergisch Gladbach. Noch populärer soll die Benefiz-Auktion „Kunst tut gut“ werden. Das engagierte Organisationsteam rund um Kommunalpolitikern Ingrid Koshofer hat deshalb neue Ideen entwickelt: Geringere Einstiegspreisen sollen zum Mitbieten animieren, viele kleinere Bildformate sollen mögliche Käufer ansprechen, die nur noch wenig Platz an ihren Wände in Wohnung und Büro haben.

Außerdem wollen die Teammitglieder ihr persönliches Netzwerk nutzen, sie sprechen Bekannte und Freund direkt auf die Aktion an. Niemand müsse sich verpflichtet fühlen, ein Kunstwerk zu ersteigern, betont Hans-Joachim Teifenstädter vom Organisationsteam.

„Es sind auch die willkommen, die einfach dabei sein wollen, weil es ein gesellschaftliche Ereignis ist.“

Spenden für den guten Zweck der Auktion seinen ebenfalls möglich.

In diesem Jahr soll der Erlös an die Mädchenberatungsstelle des Vereins „Frauen helfen Frauen“ fließen. Mit Beratung und Präventionsangeboten unterstützt sie Mädchen bei vielfältigen Problemen, Schwerpunkt sind Gewalterfahrungen und Essstörungen. Die Mädchenberatungsstelle ist auf Spenden angewiesen, daher sich das Organisationsteam rasch einig, sie zu unterstützen. Die Mitglieder hoffen, dass der aktuelle gute Zweck besonders viele Kunstinteressierte anspricht.

Zwei Perspektiven

Begeistert vom sozialen Anliegen der Auktion zeigen sich die Künstlerinnen Elke Buschmann aus Rösrath-Forsbach und Lucie Kazda aus Kürten-Dürscheid, die erstmals mit he zwei Arbeiten beteiligt sind. Buschmann hat eine Adoptivtochter, die aus Bulgarien stammt, Kazda unterstützt als Patin zwei Mädchen, die sie über ein Künstlerprojekt in Simbabwe kennengelernt hat.

Beide Künstlerinnen kennen daher die Nöte von Mädchen in schwierigen Lebenslagen. „Die Kinder, die wir mit >>Kunst tut gut<< unterstützen, brauchen diese Hilfe“, betont Buschmann. „Ich habe sofort zugesagt“, sagt Kazda. „Denn Hilfe ist immer wichtig – egal, wie und wo.“

Mit ihren Arbeiten bringen und Kazda zwei interessante künstlerische Perspektiven in die Benefizauktion ein.

In Buschmanns Atelier haben sich zahlreiche Werke angesammelt, deren Ausgangspunkt eine Fotografie auf Leinwand ist. Darauf hat die Künstlerin in expressiven Farben gemalt und so das ursprünglich Motiv völlig neu gestaltet. Spiegelungen im Wasser zeigt eine Arbeit Buschmanns, die bei „Kunst tut gut“ zu Ersteigerin ist, außerdem ist sie mit einer Waldszene vertreten.

Beide arbeiten sind von einer Wiedergabe der Realität weit entfernt, besonders durch ihre Farbigkeit führen sie in fantastische Bildwelten.

Kazda trägt zur Auktion zweit kleinformatige Malereien in Öl bei, die auf dem Weg der Abstraktion weit fortgeschritten sind. Dem Betrachter bleibt viel Spielraum für eine eigene Interpretation der Kompositionen.

In beiden Arbeiten beschäftigt sich Kazda mit der Quadrat-Form, was in Kombination mit entschiedener Farbigkeit reizvoll wirkt.

„Manchmal ist es die Reduktion, die mich fasziniert, aber in Kombination mit Farben“, sagt die Künstlerin.

25 Künstler sind der Neuauflage von „Kunst tut gut“ mit insgesamt 40 Werken vertreten. Eine Jury hat sie ausgewählt. Die Auktion bietet öffentliche Aufmerksamkeit für das künstlerische Schaffen und unterstützt zugleich den sozialen Zweck. Die Bethe-Stiftung hat angekündigt, den Versteigerungserlös zu verdoppeln.